Hypoaktimanie - die kleine Schwester der Prokrastination

Hypoaktimanie – die kleine Schwester der Prokrastination

Hypoaktimanie (engl. Hypoactimania) bezeichnet das Phänomen, sehr aktiv auf sein Ziel zuzuarbeiten und ihm gleichzeitig kein Stück näher zu kommen. Was genau dahinter steckt? Hypoaktimanie trennt die „ich hab alles versucht“ Denker von denjenigen, die mit dem exakt gleichen Thema sehr erfolgreich sind. Doch es gibt eine Lösung für alle!

Hypoaktima… was?

Nein, versucht nicht diesen Begriff bei Wikipedia oder im Brockhaus zu finden, ich habe ihn mangels offizieller Definition selber zusammengesetzt. Hypo-akti-manie ergibt sich aus der medizinischen Vorsilbe hypo (unter, zu wenig), dem Begriff aktiv (für die Beschreibung von Bewegung) und der medizinischen Endung manie (Trieb, Wahn(sinn), Sucht) zusammen und beschreibt, wie man keinen Output schafft, obwohl man wahnsinnig aktiv ist. Hypoaktimanie – ich hoffe, dieser Begriff wird sich in euren Köpfen festsetzen und zu einer heftigen Abwehrreaktion eures Körpers führen, wenn ihr die ersten Symptome erkennt. Hypoaktimanie ist eine Mischung aus Prokrastination, Aktivismus, Hyperaktivität und noch ein paar anderen, in der Psychologie bekannten Erfolgsverhinderern.

Hypoaktimanie – eine kurze Begriffserläuterung

Hypoaktimanie, die
Worttrennung: Hy|po|ak|ti|ma|nie
[engl. Hypoactimania]

Bedeutung: Bei zukunftsträumenden Erwachsenen auftretende psychische Störung, die sich durch zielungerichtetes Verhalten, Konzentrationsschwierigkeiten und auffällig betriebsames Arbeitsverhalten um ein bestimmtes Thema auszeichnet, ohne das Ziel selbst zu treffen. Mathematisch formuliert arbeitet der Patient an zwei Parallelen, die sich in der Unendlichkeit treffen. Früher tun sie es aber definitiv nicht.

Symptome: Zunehmende Unfähigkeit Aktivität von Produktivität zu unterscheiden
Prognose: Heilbar

Synonyme:
Prokrastination, die
das Verschieben, Aufschieben von anstehenden Aufgaben, Tätigkeiten

Aktivismus, der
ziellose, unreflektierte, auf die Aktivität als Selbstzweck gerichtete Vorgehensweise

Hyperaktivität, die
impulsives Verhalten, hektisch, unruhig, in ständiger Bewegung sein

Expresserleuchtung – Fastfood der Lebensveränderung

Am liebsten lasse ich mir das Leben von Erstsemesterstudenten erklären, bei denen Mutti und Vati Wohnung, Auto und Taschengeld bezahlen. Ähnliches findet sich auch bei Menschen, die endlich entdeckt haben, wie sie ihr Leben radikal und nachhaltig verändern können. Heureka! Das zufällige entdecken einer scheinbar simplen Möglichkeit, sein Leben endlich frei und unabhängig zu leben! Dabei ist egal, ob die Lösung Digitales Nomadentum, Network Marketing oder Minimalismus heißt. Es werden eBooks gekauft, Seminare besucht, Geld in die eigene Bildung investiert, als gäbe es kein Morgen. „Ich habe das Leben endlich verstanden, ich muss es jetzt nur noch umsetzen, ich weiß wie der Hase läuft, ich kann es seit dem Moment, wo mich der helle Lichtstrahl aus dem Himmel getroffen hat!“ Ich nenne es übrigens die „Mikrowelle der Erleuchtung“. Versteht mich nicht falsch, ich war genauso, ich war selber drin. Mit Anfang zwanzig der wohl arroganteste Erstsemesterstudent. Völlig beratungsresistent. Der 100% Student: 90% Ego und 10% Fähigkeiten. Dann Versicherungen verkauft, Network Marketing gemacht, Erfolgsseminare besucht, endlich werde ich reich… natürlich alles selbst mitgemacht. Dieses Menü fällt aber meist so schnell wieder zusammen, wie es erwärmt wurde. Aber ich komme vom Thema ab…

Setze alles daran deinen Traum zu verwirklichen!

Ich freue mich wirklich über jeden, der herausgefunden hat, wie er oder sie sein Leben verändern oder verbessern kann. Ich brenne für Leute, die diesen Sprung machen. Ein paar einfache Stufen: Finde dein Warum heraus, formuliere daraus dein Ziel und arbeite unbeirrt darauf zu. Dein Warum lässt dich dein Ziel nicht aus den Augen verlieren und schürt die Motivation zum Weitermachen, wenn’s mal nicht so läuft. People on the same mission as you, umgib dich mit ihnen. Es entsteht ein herrliches Leben rund um das neue Lebensziel. Alles was meistens nicht entsteht ist das Einkommen, das ursprünglich angestrebt wurde. Wie kann das sein? Ah, klar, keine Visitenkarten… die Homepage ist auch noch nicht fertig. Es müssen außerdem Flyer und Fähnchen mit Aufdruck her. Alles andere ist fertig. Mit Bedacht wurde wochenlang ein Beamer für die kommenden Präsentationen ausgewählt, ein neuer Apple Computer, ein iPad, Laserpointer, Präsentationsmaterial, Schirmmütze mit Logo… Die letzten Wochen waren ereignisreich und anstrengend. Seminare, neue Freunde und alle haben den selben Traum – frei und reich. Die Leute sind voll motiviert, das Büro ist komplett ausgestattet, alles was jetzt noch fehlt ist… Umsatz. Schnell wird das eigene Facebookprofil zur Botschaftenkanone und rattert die Produktvorteile, mit der Frequenz eines Buntspechts auf Koks, nur so raus. Es wird sich selbst gefeiert und der automatische Poster schmeißt paarweise passende oder unpassende Fotos mit Geschäftsbezug, in befreundete Chroniken. Da MUSS doch einer dabei sein, der reagiert?

Die Fähigkeit zu rennen, ohne sein Ziel zu erreichen

Langsam kommen wir dem Problem näher. Prokrastination? Nein, hier wird nichts aufgeschoben. Aktivismus? Nein, es wird ja nicht um des beschäftigt-wirken-wollens gearbeitet. Hyperaktivität? Nein, kein impulsives hektisches Verhalten auszumachen. Alle Arbeit konzentriert sich auf das Ziel, auf das Business, aber es wird halt im Kreis drum herum gelaufen. Je mehr Promotion- und Präsentationsmaterial angeschafft wird, desto lauter wird die Perfektionsausrede: Man kann ja erst raus gehen wenn man alles fertig hat, alles andere ist ja unprofessionell! Ich muss mehr Bilder posten, damit meine Botschaft gehört wird. Ein Verhalten, das ich „Aktiv“ nenne, statt „Produktiv“. Und genau das ist es, was ich mit Hypoaktimanie bezeichnen möchte. Der Hypoaktimaneur oder die Hypoaktimanesse beschäftigt sich natürlich umfassend mit dem geträumten Geschäft, nur definiert sich ein Geschäft nicht durch seine technische Ausstattung, Anzahl unterschiedlicher Farben auf Flyern oder durch die Frequenz von Facebookpostschüssen sondern in seiner Gewinnerzielungsabsicht.

Bist du aktiv oder produktiv?

Wenn ich ein Ziel verfolge, dann habe ich eine klare sichtweise dessen was ich gerade tue. Hat man sich „finanzielle Freiheit“ als Traum ausgesucht, ist die Absicht jedes Tuns relativ klar: Gewinn! Das Gesetz hat es für uns gewissenhaft Vorformuliert:
„Beweisanzeichen für das Vorliegen einer Gewinnerzielungsabsicht ist eine Betriebsführung, bei der der Betrieb nach seiner Wesensart und der Art seiner Bewirtschaftung dazu geeignet und bestimmt ist, auf Dauer Gewinn zu erzielen.“
„…auf Dauer…“ ich mag dieses Detail. Gewinnerzielungsabsicht ist also ein Beweisanzeichen für einen Betrieb. Ich leite die 3 Gebote der Gewinnerzielung entsprechend einfach ab als: 1. Sales, 2. Sales und 3. Sales. Für die Zeigefingerheber sei kurz angemerkt, dass die Kostenseite für mich kein Gebot sondern einen Grundsatz darstellt. Das liegt daran, dass ich meine Kosten in einem Unternehmen NIE auf null bringen kann. Beim Fokus auf die Sales können mir die Kosten im Extremfall egal sein, solange sie unter 100% liegen. Doch dazu ein Andermal.

Produktiv heißt, den Fokus auf Sales setzen

Sales. Sales. Sales. So heißt mein Fokus. Nicht, weil ich geldgeil bin, sondern weil es die entspannteste Art ist sein Ziel zu erreichen. Ich bin ein extrem faules Exemplar des Homo Sapiens. Entsprechend habe ich eine relativ simple Empfehlung für Euch, um zu unterscheiden ob ihr gerade aktiv irgendeinen unwichtigen Scheiss macht oder ob ihr voll produktiv auf das Ziel zurast. Fragt euch, inwiefern euer aktuelles tun zu direkte Einnahmen, also Sales führt. Könnt ihr wirklich keine Sales machen ohne diese Tätigkeit? Mein Lieblingsbeispiel: Visitenkarten. Klar, Visitenkarten gehören zum guten Ton im Business. Aber verkauft eine Visitenkarte für einen einzigen Euro Ware? Nein, Wahrscheinlichkeit gen null. Wie viele Visitenkarten habt ihr in eurem Leben erhalten und wie oft habt ihr tatsächlich herumgekramt, um die Nummer von einer bestimmten Visitenkarte zu ziehen? Im Gegensatz dazu, wie oft habt ihr lieber im Internet geschaut, um auch die aktuelle Nummer zu haben? Extrem selten schaust du ein zweites mal auf eine Visitenkarte. Hast du selbst keine Visitenkarte für dein Business, lass dir schnell was einfallen. „Noch nicht fertig, gerade alle weg, weil so begehrt…“ Frag dein Gegenüber nach seiner Visitenkarte oder noch besser, schreib die Telefonnummer auf Serviette oder (deinen) Arm, mit einer verrückten Zeichnung und sag „zu meiner Erinnerung“ (nein, es ist immer zur Erinnerung deines Gegenüber!). Sag ihm anschließend, dass du anrufst und, vor allem, TUE es dann auch. Dann hast du Kontrolle über den Kontaktprozess und kannst mit dem Geldverdienen anfangen. Alternativ zur Serviettentechnik kannst du deine digitale Vcard auch in die smartphonetiefen Abgründe deines Gesprächpartners schicken.

Erkenne den Unterschied: aktiv vs. produktiv

Wenn „aktiv“ also alle Aktivitäten sind, die nicht direkt zu Verkäufen führen und „produktiv“ alle Aktivitäten, die dich voran bringen, dann ist klar warum man den Unterschied kennen sollte. Das Erkennen dieses kleinen Unterschieds ist meines Erachtens nach extrem wichtig. Genau deshalb steht auch in jedem Buch als erster Tipp: raus, raus, raus mit deinem Produkt, so schnell es geht, so schnell wie möglich den ersten Euro verdienen und dann am besten keine Zeit mehr haben für den ganzen anderen Scheiss. Den kannst du dann die Profis das machen lassen. Kümmere dich derweil um dein Produkt, deine Optimierung und um deinen Umsatz. Die weitere Optimierung empfehle ich ebenfalls anhand der „wie viel Aufwand und wie viel Umsatz?“-Methode. Auf diese Weise kann am Ende kann nur ein wunderschönes, erfolgreiches und performantes Business stehen.
Natürlich kannst Du auch aktive Dinge machen, weil es einfach Spaß macht oder dein Produkt oder deine Dienstleistung hübscher macht. Manchmal muss man lernen oder lesen oder sonst eine Aktivität machen, der man keinen Umsatz zurechnen kann oder wo der Umsatz  nur mittelbar entsteht. Für diese Fälle ist die Frage umzudrehen in: „Kann ich Umsatz machen, ohne diese Aktivität?“ Wenn du aber schnell Ziele erreichen willst oder musst, sei dir stets voll bewusst ob du grad aktiv oder produktiv bist. Es wird dir helfen, das richtige zu tun.

Ich benutze dieses aktiv-produktiv-System, damit ich mit möglichst wenig Aufwand das größte Ergebnis erreichen kann. Bist Du aktiv oder produktiv? Warst du dir vorher bewusst darüber?

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© Robert Kneschke – Fotolia.com

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Oliver Benedict

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Online Professional und Online Marketer aus Leidenschaft. Seit 1999 im Business und spezialisiert auf Online Business Modelle und Online Marketing. Meine Mission ist es, Menschen dazu zu inspirieren, das Leben zu leben, das sie sich erträumen, indem ich Möglichkeiten aufzeige, wie sie ihren Traum verwirklichen und leben können. Kontaktiere mich gern, wenn du Fragen hast!

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