Denken sieht manchmal aus wie Zufall. Fassungslos stehe ich selbst manchmal vor den Ergebnissen menschlichen Tuns und frage mich „Was mag sich derjenige dabei gedacht haben?!“ Doch die Frage ist eigentlich falsch gestellt. die Frage müsste heißen „Auf welcher Basis fand diese Art zu denken und zu handeln statt?“
Warum wir ein Gehirn haben
Ich mache es kurz: Das Gehirn ist in erster Linie notwendig, um unsere Bewegungen zu koordinieren und die Orientierung sicherzustellen. Würde sich der Mensch nicht bewegen, bräuchte er vermutlich auch kein Gehirn, sondern würde Wurzeln schlagen. Ähnlich wie die Seescheide, ein sessiles Manteltier, das als Larve noch ein Gehirn hat, um durchs Meer schwimmen zu können, sich zu orientieren und einen schönen Platz zu finden. Dort angekommen, setzt sich das Tier fest, frisst sein Gehirn auf und bewegt sich nie wieder irgendwo hin. Manchmal denke ich, der Mensch kann froh sein, dass sich ungenutzte Organe nicht innerhalb von einer Generation zurückbilden können.
Das Gehirn kann noch mehr
Neben der Koordination von Bewegungen hat der Mensch noch eine weitere schöne Funktion im Gehirn entwickelt: Das Denken. Noch etwas unbeholfen mit dieser Funktion, hat der Mensch damit auch schon viel Schaden angerichtet. Aber Gott sei Dank gibt es ein paar Menschen, die das Denken einzusetzen wussten und haben damit so schöne Sachen wie ein Rad erfunden und das Internet.
Schärfe dein Bewusstsein bezüglich Wahrheit und Sinn
Wikipedia sagt zum Denken: „Unter Denken werden alle Vorgänge zusammengefasst, die aus einer inneren Beschäftigung mit Vorstellungen, Erinnerungen und Begriffen eine Erkenntnis zu formen versuchen. Bewusst werden dabei meist nur die Endprodukte des Denkens, nicht die Denkprozesse, die sie hervorbringen.
Denken wird allgemein von Wahrnehmung und Intuition unterschieden.“
Eine Erkenntnis zu formen versuchen… Ich muss irgendwie lachen, über diese Formulierung.
Wikipedia legt nach und formuliert weiter: „…Wahrnehmungen sinnstiftend zu verarbeiten, zu wahren Überzeugungen zu gelangen oder um korrekt Probleme zu lösen oder Schlüsse zu ziehen…“
Wahrnehmungen sinnstiftend verarbeiten
Wenn Wahrnehmungen sinnstiftend verarbeitet werden sollen, um zu wahren Überzeugungen zu gelangen, muss also auch noch ein wahrer Sinn gefunden werden. Das führt zu einem weiteren interessanten Phänomen, das uns gern beim Denken im Wege steht: Was ist Wahrheit und was macht Sinn? Genau hier stolpern die meisten, denn Wahrheit und Sinn sind höchst subjektive Einschätzungen, die den meisten gar nicht bewusst sind.
Sinnhaftigkeit setzt ein Ziel voraus, das es zu erreichen gilt. Da die Wahrheit aber subjektiv ist, kann die Sinnhaftigkeit von Außenstehenden oft nur mit Verwunderung erahnt werden.
Als Beispiel: „Das Beleidigte-Leberwurst Phänomen“
In der Familie funktioniert beleidigt, also verärgert und gekränkt sein, hervorragend, vor allem wenn man ein Kind ist. Das Kind stellt sich irgendwo in eine Ecke, ignoriert die Welt, guckt böse und wartet ab, bis ein anderes Mitglied der Familie kommt und sich tröstend kümmert. Wahr: Kind wurde gekränkt, Sinn: es muss jemand anderes jetzt dafür sorgen, dass es dem Kind besser geht. Funktioniert!
Spannenderweise funktioniert diese Taktik in einer anderen Umgebung überhaupt nicht. Wendet das selbe Kind die Beleidigte-Leberwurst-Technik in der Schule an, passiert meistens genau das Gegenteil. Es wird von den Mitschülern gehänselt und ausgeschlossen. Verwirrend, oder?
Wahres und sinnstiftendes Denken sollte also die Wahrheit der Umgebung mit einbeziehen. So klar wie es zunächst klingt ist es aber gar nicht, denn Wahrheit hat viel mit Glauben zu tun.
Wahrheit braucht einen Standpunkt
Wenn du magst, kannst du das Wahrheit und Glauben Spiel für dich gleich ausprobieren. Überprüfe dich selbst, wenn sich gerade eine Lichterkette zum Zeichen der Menschlichkeit um die Welt spannt und dein Herz aufgehen lässt. Menschen um die Welt vereint, wie schön!
Im gleichen Moment erinnere dich, dass eben genau diese Menschheit seit Jahrhunderten den Planeten zerstört, mit Plastik verdreckt, mit Öl verpestet und Tiere ausrottet, weil hier gerade der billigste Platz für eine 8. Autobahnspur oder einen großen Parkplatz ist. Es ist immer eine Frage des Standpunkts, ob es richtig ist, dass man für mehr Lebensqualität günstige Lebensmittel quer über den Planeten verfrachtet, während die Hälfte der Fische voller Plastik ist.
Versuche dieses Beispiel nicht zu werten sondern versuche zu sehen, dass die Wahrheit eine andere ist, ob du gerade aus einem Teil der Lichterkette schaust oder ob du aus dem Blickwinkel als Tier, dort Parkplatz-Beton vorfindest, wo gestern noch der Eingang zu deinem Bau war.
Glauben als Denkverhinderer
Bei den meisten Denkanstrengungen wird die Wahrheit als allgemeingültig angenommen und nicht weiter hinterfragt. Jeder Christ weiß, dass man Hunde und Katzen nicht isst. Auf die Frage Warum? gibt es außer entgleitender Gesichtszüge vom Gegenüber keine Antwort. Ohne hier auf die Frage, ob man überhaupt Tiere essen sollte, näher einzugehen, möchte ich einen gedanklichen Ortswechsel nach Indien unternehmen. Dort kann sich niemand vorstellen, dass wir hier Kühe essen! Die Wahrheit über Schweinefleisch ist in weiteren Religionen ebenfalls eine andere.
Deine Wertebasis entstand vor 2.000 Jahren
Vielleicht sollte man generell eine gewisse Skepsis ob der Wertebasis walten lassen, an der die Menschheit ihre Wahrheiten festmacht. Aktuell werden wir Zeuge, wie vor 2.000 Jahren in Bibel, Koran und Talmud formulierte Regeln, unser Denken über alle Errungenschaften hinweg, in der Zeit weit zurückwerfen.
Viel wichtiger ist aber, dass du selber schaust, in welchen Momenten du kritischer sein könntest und deine Annahmen hinterfragst. Wann hast du dich das letzte mal aufgeregt, weil jemand doof geparkt hat, ohne dass es dich selbst behindert hat oder derjenige wirklich jemand anderes gestört hätte? Das sind perfekte Momente, um zu checken, wie emotional man manchmal reagiert, nur weil man „richtig und falsch“ kennt, obwohl man gar nicht beteiligt ist.
Subjektive Werteinschätzung
Lassen wir wechselnde Orte, Religionen und Umgebungen hinter uns und widmen uns der Frage, was mehr Wert hat: 100 Euro oder 10.000 Euro?
Natürlich weißt du die Antwort sofort, bist aber schlau genug zu ahnen, dass dies eine Fangfrage ist. Wenn du also gerade darüber nachdenkst, wem das Geld gehört und wie der höhere Wert umgekehrt sein könnte… Es geht um dein Geld. Stell dir folgende Situation vor: Die Telefongesellschaft hat dir auf der Rechnung 100 € mehr abgezogen als erwartet. Wie würdest du vorgehen? Zuerst würdest du dich vermutlich sehr aufregen und gleich morgen früh die Telefongesellschaft anrufen. Abends diskutierst du mit Freunden in der Kneipe und es wird jede Menge Empörung und juristisches Halbwissen über den Tisch geschleudert. Du wirst alle Hebel in Bewegung setzen, um die 100 € zurückzuholen.
Lieber Verluste vermeiden als Geld verdienen
Anderer Tag, andere Situation. Dir wird angeboten 10.000 € zu verdienen. Du erhältst Produkte, die du verkaufen sollst. Dein Gewinn wird dir mit 10.000 € versprochen. Gemeinhin ist kaum einer bereit, genauso viel Energie in dieses Thema zu stecken, wie im Falle der 100 € der Telefongesellschaft. Du wirst keine großen Aktionen starten und der Kneipenabend wird sich um eine vermutlich zweifelhafte Seriosität des Angebots drehen. 100 € zu behalten hat im deutschsprachigen Raum mehr Wert als 10.000 € zu verdienen.
Warum ist das so? Menschen beurteilen, Schmerz zu vermeiden, also 100 € zu verlieren, höher als die Freude 10.000 € zu verdienen.
Unterschiedliche Bewertungen kennen
Die unterschiedliche Bewertung solltest du im Hinterkopf behalten, wenn du vor einer Entscheidung stehst, oder wenn du ein Produkt für deine Kunden entwickeln willst. Kunden sind eher bereit Geld auszugeben, um Schaden abzuwenden, als dass sie Geld ausgeben, um Freude zu erlangen. Der Titel „5 Fehler, die du in deinem Geschäft unbedingt vermeiden musst!“ zieht also deutlich besser als der Titel „5 Geheimnisse, die für deinen Geschäftserfolg sorgen“. Der Inhalt kann im Prinzip der gleiche sein.
Die richtigen Entscheidungen treffen
Eine richtige Entscheidungen zu treffen basiert also darauf ob wir überhaupt richtig denken, also ob wir überhaupt die richtigen Schlüsse ziehen. Selbst wenn eine falsche Entscheidung getroffen ist, können wir sie noch richtig machen, in dem wir den Standpunkt korrigieren. Das ist beispielsweise nötig, wenn wir eine absolut gefährliche und falsche Entscheidung treffen, wie zum Beispiel „sich selbstständig machen“, wo man doch so einen tollen Job hatte. Falsch ist diese Entscheidung meistens für den Standpunkt Großeltern, Eltern, alte Arbeitskollegen und/oder Freunde, die einen Angestelltenjob als richtig und sicher erachten. Vergessen wir mal, dass die Firma des alten Arbeitgebers gestern Insolvenz angemeldet hat und schauen auf die Person, die es angeht: Dich.
Der Standpunkt wabert hin und her
Du hast eine Entscheidung getroffen, dich Selbstständig zu machen. Die beste und richtigste Entscheidung überhaupt! Dennoch kennst du die Zweifel und Emotionen, die damit zusammenhängen können. Wenn du dich gerade selbstständig gemacht hast und sie nicht kennst… du wirst sie kennen lernen. Wichtig dabei ist, unter welchen Voraussetzungen du entschieden hast, von welchem Standpunkt aus diese Entscheidung die einzig richtige ist. Wichtig ist auch zu akzeptieren, dass dieser Standpunkt von deinem Unterbewusstsein nachts gern mal wieder zurück in die alte Denke geschoben wird. Doch da du jetzt weißt wie denken und entscheiden funktionieren, kannst du aufkommende Zweifel gleich wieder mit dem Geraderücken des Standpunktes, also der Wertebasis, entgegenwirken. Das ist viel leichter als dies über irgendwelche Motivationstechniken zu tun.
Standpunkte von Kunden und Naysayern übernehmen
Mit diesem Wissen verstehst du auch deine Kritiker besser und weißt wie du sie von ihrem Standpunkt aus überzeugst, dass deine Entscheidung richtig ist und du Unterstützung brauchst.
Auch Kunden kannst du a) besser verstehen, wenn du den Standpunkt für ihre Situation einnehmen kannst und b) kannst du viel besser aus ihrer Sicht argumentieren. Den Kunden in den Mittelpunkt stellen heißt eben nicht, ihm Honig um den Mund zu schmieren sondern dich auf den Standpunkt des Kunden einzulassen und in seinem Sinne zu denken und zu handeln.
Buchauszug und Online-Kurs Inhalte für Online Marketer und Network Marketer
Dieser Artikel holt ein wenig weiter aus, da er ein Ausschnitt aus meinem Buch ist, an dem ich gerade schreibe. Die Art der Herleitung, um das Thema besser zu verstehen, verwende ich allerdings (wenn auch kürzer) ähnlich in meinen Online-Trainings für Online Marketer und Network Marketer.
80% der Probleme und Lösungen meiner Trainings passen 1:1 sowohl auf die Network Marketer als auch auf die Online Marketer. Statt Kunden und Downline-Partner geht es bei den Online Marketern um Kunden und Affiliate-Partner. Die Sorgen und Möglichkeiten sind nahezu die selben!
NM-People – Online-Trainings für Dich und deine Downline
Das nächste Online-Training wird das Thema Online Marketing für Network Marketer beleuchten und komplett neue Ansätze im Geschäftsaufbau und Downlineaufbau beibringen.
Inhalt des Online-Kurses
1. Erfolgsfaktoren im Network Marketing Business
2. Kundenpsychologie für jeden verständlich erklärt
3. Social Media Marketing mit Facebook & Co.
4. Mehr Geld verdienen mit Funnel-Marketing
5. Der Step-by-Step Plan „MLM-BUSINESS STARTER“
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